Von März bis Oktober haben die kleinen Blutsauger Hochsaison. Sie führen gefährliche Krankheiten mit im Gepäck.
(BfT) – Eine Temperatur von sieben Grad Celsius empfinden wir nicht gerade als kuschelig warm. Für Zecken aber beginnen hier schon ideale Bedingungen. Dann erwachen die Lebensgeister der unangenehmen Spinnentiere und sie machen sich nach einem langen Winter auf die Jagd nach ihrer ersten Blutmahlzeit. Beliebte Wirtstiere sind Hunde und Katzen. In der Regel ist der direkte Schaden nach einem Zeckenstich durch einen Blutverlust gering einzuschätzen. Zecken können jedoch schwere Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen. Eine sehr bekannte ist die Borreliose. Die Erreger breiten sich nach dem Zeckenstich im Körper des Tieres aus und können Organe, Gelenke und das Nervensystem befallen. Eine Impfung für den Hund gegen die Borreliose ist möglich.
Die Babesiose, umgangssprachlich bisweilen auch als „Hundemalaria“ bezeichnet, ist eine potentiell lebensgefährliche Erkrankung, bei der die roten Blutkörperchen durch Einzeller befallen und zerstört werden. Der Verlauf ist häufig akut, mögliche Symptome sind hohes Fieber, starker Durst, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und schneller Konditions- und Gewichtsverlust. Später kommt es zu Blutarmut und möglicherweise Gelbsucht. Die Haut, Schleimhäute und das zentrale Nervensystem können betroffen sein. Auch Bewegungsstörungen sowie epileptische Anfälle sind möglich. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommt beim Hund zwar nur sehr selten vor, kann jedoch fatale Folgen haben. Beim Menschen ist sie eine gefürchtete Krankheit.
Von den zahlreichen Zeckenarten sind es in unseren Breiten vor allem zwei, die für Hunde- und Katzenhalter eine Rolle spielen: der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Die Braune Hundezecke ist im Mittelmeerraum beheimatet und kommt als Freilandzecke in unseren Breiten nicht vor. Nach jedem Spaziergang sollte man auf Zeckensuche beim Tier gehen. Die Zecken können sich überall aufhalten, besonders betroffen sind jedoch wenig behaarte Körperpartien mit dünner Haut an Kopf, Ohren, Achseln und Innenschenkeln. Wird ein Tier von einer Zecke gestochen, sollte man die Stelle genau beobachten. Rötet sich die Einstichstelle, wird heiß oder schwillt an, ist der Besuch beim Tierarzt ratsam. Ob eine Erregerübertragung durch den Stich erfolgt ist oder nicht, kann jedoch nicht auf diese Weise ausgeschlossen werden.
Zecken sollten zudem nur mit geeigneten Instrumenten wie beispielsweise Zeckenzangen nahe am Kopfbereich gefasst und unter konstantem Zug vorsichtig entfernt werden. So verhindert man, dass die Zecke am Hinterleib gequetscht wird und dadurch Krankheitserreger in den Stichkanal gedrückt werden. Öl, Alkohol, Klebstoff oder Äther sollten nicht zum Einsatz kommen. Frühe Entwicklungsstadien wie Larven und Nymphen sind allerdings mit bloßem Auge kaum zu erkennen, doch auch diese stechen schon zu, da sie für jeden Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit benötigen.
Sicherer ist es, sein Tier über die gesamte Zeckensaison mit einem dafür zugelassenen Tierarzneimittel vorbeugend vor Zecken zu schützen. Inzwischen steht eine Vielzahl von Präparaten in den unterschiedlichsten Darreichungsformen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Tierarzt lässt sich das geeignete Mittel für jedes Tier finden. Egal, für welche Maßnahme man sich entscheidet, auf die Anwendungsvorgaben der Hersteller ist genau zu achten. Nur dann entfaltet sich der optimale Schutz gegen den lästigen Zeckenbefall.
Quelle: AHO online Redaktion
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