Viele Tierschutzorganisationen vermitteln herrenlose Hunde aus südlichen Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien oder der Türkei nach Deutschland. Manche Urlauber entschließen sich aber auch spontan, einen streunenden Hund, den sie vor Ort in ihr Herz geschlossen haben, aus den Ferien mit nach Hause zu bringen. So oder so: Bei jedem dieser Hunde besteht die Möglichkeit, dass er Krankheitserreger in sich trägt, die in südlichen Regionen, z. B. über Zecken und Mücken übertragen werden können. Aus diesem Grund lassen Tierschutzorganisationen häufig Tests auf bestimmte Erkrankungen durchführen, bevor sie die Hunde nach Deutschland vermitteln. Dies reicht aber meist nicht aus, um herauszufinden, ob der Hund wirklich frei von Erregern ist. In der Regel müssen daher in Deutschland weitere Tests gemacht werden. Nun sollte aber auch nicht jeder Hund, der nach Deutschland kommt, auf alle möglichen Erreger untersucht werden. Denn eine Untersuchung macht nur dann Sinn, wenn das Ergebnis daraus auch praktische Konsequenzen für Tier und Halter hat. Klingt zunächst alles sehr kompliziert, aber die parasitologische Expertenorganisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) hat jetzt eine praktische Checkliste erstellt, die kurz und verständlich aufzeigt, welche Untersuchungen und Behandlungen empfohlen sind. Diese Checkliste kann ab sofort hier kostenfrei heruntergeladen und/oder ausgedruckt werden: Infoblatt für Hunde aus dem Ausland (PDF)
Mieze ist heute mal wieder extrem träge. Ihr Mittagsschläfchen will nicht enden, nur ab und zu trottet sie gemächlich zu ihrem Futternapf, um ein paar Happen zu sich zu nehmen. Sind das normale Alterserscheinungen oder muss ich mir Sorgen machen? Diese Frage stellen sich viele Katzenhalter, deren Haustiger schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, wenn Verhaltensänderungen sichtbar werden. Der Alterungsprozess beginnt bei Katzen mit etwa zehn Jahren. Wohnungskatzen leben dann häufig noch weitere zehn Jahre und bedürfen einer altersangepassten Betreuung. Dies lohnt sich. So belegt eine Studie der Veterinärklinik München aus den 90er Jahren, dass sich die durchschnittliche Lebenszeit bei Katzen seit Mitte der 80er Jahre um rund drei Jahre erhöht hat. Mit der steigenden Lebenserwartung gehen verständlicherweise eine nachlassende Leistungsfähigkeit, immer häufiger auch altersbedingte Erkrankungen, einher. Herz und Kreislauf können den vierbeinigen Senioren zu schaffen machen, der gesamte Bewegungsapparat leidet unter Abnutzungserscheinungen, Arthrose von Hüft- und Kniegelenk sind häufig diagnostizierte Krankheiten. Ältere Katzen leiden zudem häufig an einer felinen Hyperthyreose, einer Überfunktion der Schilddrüse. Betroffene Katzen sind bei der Diagnosestellung im Durchschnitt bereits 13 Jahre alt.
Doch auch jüngere Tiere ab einem Alter von vier Jahren können erkranken. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Katzen ab dem elften Lebensjahr die Zahl der Krankheiten generell zunimmt. Im Alter bleibt es leider häufig nicht bei einer Krankheit. Tierärzte sprechen dann von Mehrfacherkrankungen. Es kann sich dabei um klassische Alterskrankheiten, aber auch um verschleppte Krankheiten aus der Jugendzeit handeln, die bis zum Alter hin chronisch geworden sind. Regelmäßige Altersvorsorgeuntersuchungen schaffen schnell Gewissheit. Noch besser ist es, Katzen schon vor Eintritt in die Seniorphase dem Tierarzt regelmäßig vorzustellen. Bei frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen hat der Tierarzt die Möglichkeit, das Tier im wahrsten Sinne auf Herz und Nieren zu untersuchen und geeignete Therapien einzuleiten. Tierärzte werden bei solchen Alterschecks auch immer wieder hilfreiche Informationen für eine gesunde Fütterung / Ernährung, die auf das Alter des Tieres abgestimmt ist, geben. Dies gilt vor allem auch für übergewichtige Risikopatienten. Wer seine Katze so gut umsorgt und gesundheitlich fit hält, schafft beste Voraussetzungen, ihr einen unbeschwerten Lebensabend zu bescheren.
Giardien sind einzellige Geißeltierchen (Flagellaten). Sie kommen weltweit im Darm vieler Säugetiere vor.
Der sehr enge Kontakt zwischen Mensch und Haustiere bringt für den Menschen nicht nur Freude, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich. So können Hunde und Katzen bestimmte Endoparasiten auf den Menschen übertragen, da diese ein zoonotisches Potenzial besitzen. Das gilt für Rundwürmer ebenso wie für Bandwürmer und Giardien.
Sie stellen auch für den Menschen als Zoonoseerreger eine Gefahr dar. Beim Menschen ist G. duodenalis (syn. G. intestinalis, G. lamblia) ebenso wie bei Hund und Katze ein weit verbreiteter Darmparasit. Giardien gehören neben den Spulwürmern zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Hund und Katze. Die infektiösen Zysten werden zu Hunderttausenden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden.
Die Infektion erfolgt mit infektiösen Zysten über kontaminiertes Futter, Wasser oder Schmierinfektionen. Fliegen spielen eine weitere Rolle bei der Verbreitung der Erreger und der Kontamination des Futters. Ausgeschiedene Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.
Die Parasiten heften sich mit ihrer Saugscheibe an die Darmschleimhaut an. Dadurch kommt es zur mechanischen Schädigung der Mikrovilli und somit zur Malabsorption. Während eine Giardiose bei erwachsenen Hunden und Katzen fast immer symptomlos verläuft, kann sie bei Welpen und Jungtieren mit übel riechendem, hartnäckigem, intermittierendem oder chronischem hellem Durchfall mit schleimigen, selten mit blutigen Beimengungen einhergehen (Mehlhorn 1997, Dongus 2003). Meist ist der Kot sehr fetthaltig. Zum Teil erbrechen die Tiere auch.
Als Folge der schlechten Nahrungsverwertung und der Mangelernährung tritt Gewichtsverlust und ein Kümmern der Tiere bei unverändertem Appetit ein. Eine kohlenhydratreiche Nahrung fördert das Auftreten klinischer Symptome.
Ihre Tierarztpraxis Gauting kann mit einen Schnelltest oder durch Einschicken in ein ein Untersuchungslabor eine Infektion mit Giardien anhand einer Kotprobe feststellen. Ideal ist die Untersuchung einer Sammelstuhlprobe von 3 Tagen.
Mittel der Wahl ist die Therapie mit Fenbendazol. Grundsätzlich ist eine mehrtägige Behandlungsdauer erforderlich. Katzen sprechen generell weniger gut auf eine Giardiose-Behandlung im Vergleich zum Hund an. Die Gründe hierfür sind unbekannt. Da die Rezidivrate aufgrund von Reinfektionen sehr hoch ist, werden generell Wiederholungsbehandlungen nach ca. 2 Wochen empfohlen. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass oft ein kürzeres Wiederholungsbehandlungsintervall notwendig ist, wie beispielsweise eine dreitägige Pause zwischen zwei 5tägigen Behandlungen. Eine Kontrolluntersuchung zur Überprüfung des Behandlungserfolgs ist ratsam.
Auf Grund des hohen Infektionsrisikos und dem Ansteckungspotential für den Menschen, sollten Hunde und Katzen bei Giardien-Verdacht auf diesen Erreger untersucht und bei positivem Befund behandelt werden. Ein Impfstoff mit einer genügend großen Wirksamkeit zum Schutz vor einer Giardien-Infektion steht bislang nicht zur Verfügung.
Zeitgleich mit der Behandlung müssen aufgrund des hohen Risikos einer Reinfektion bestimmte Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört eine gründliche Reinigung aller fäkal kontaminierten Bereiche mittels Dampfstrahl (Temperatur > 60°C) und einem geeigneten Desinfektionsmittel. Anschließend müssen die Bereiche vollständig Abtrocknen, da die Giardien-Zysten am besten unter feucht-kalten Bedingungen überleben.
Außerdem sollten zumindest langhaarige Tiere wegen der sehr kleinen Infektionsdosis gründlich shampooniert werden.
Maßnahmen, die den Infektionsdruck senken:
Durch eine regelmäßige Entwurmung
von Hund und Katze kann einer Ansteckung des Menschen jedoch wirksam vorgebeugt werden. Eine regelmäßige Entwurmung dient nicht nur dem Wohlbefinden des Tieres, sondern schützt auch den Tierhalter vor einer so genannten Zoonose. Dabei handelt es sich um von Tieren auf den Menschen übertragbare Krankheiten. Im Zusammenhang mit Parasiten sind hier vor allem Spul- und Hakenwürmer, Bandwürmer sowie Giardien zu nennen.
Besonders anfällig für Infektionen mit diesen tierischen Endoparasiten sind Kinder, da sie häufig einen sehr engen Kontakt zu dem Tier haben. Eine Giardien-Infektion kann bei ihnen zu Durchfall, Mangelernährung und Wachstumsverzögerungen führen.
Entsprechend beugt das regelmäßige Entwurmen von Hund und Katze je nach Infektionsdruck jedoch mindestens alle 3 Monate einer Infektion mit den erwähnten Zoonoseerregern vor.